Modellbau: Luftkissenlandungsboot der WISENT-Klasse "LCAC – Landing Craft Air Cushion"

Auf vielen Modellschiffschaufahren sind die meisten Schiffe bis ins letzte Detail und in sehr hoher Qualität gebaut. Schade, dass das von den Zuschauern oft übersehen wird. Spektakuläre und nicht alltägliche Modelle ziehen schon eher die Aufmerksamkeit auf sich. Dazu gehören ohne Zweifel die Luftkissenboote (Hovercraft). Warum nicht mal das Größte seiner Art auch als Modell bauen? Mit 550 Tonnen Verdrängung ist die Zubr-Klasse (Wisent-Klasse) ein Gigant. Ein Plastikmodell gibt es in 1:110. Das war mir zu klein. 1:75 fand ich gerade richtig. Also Eigenbau!

Luftkissenboot selber bauen: Aber wie?

Um sich in diese Materie einzulesen, war das Buch „RC Luftkissenboote“ von K.Jackson & M.Porter vom VTH-Verlag eine wertvolle Hilfe. Welche technischen Komponenten das Modell zum Schweben bringen sollte, musste ausprobiert werden. Berechnungen waren hier wenig zielführend. Am Ende des Textes eine Aufstellung der verwendeten Akku- und Antriebstechnik. Einen Bauplan zu diesem Typ gibt es nicht, also mussten Fotos herhalten und es wurde viel gerechnet.

Der Rohbau wurde mit einer PU-Schaum-Platte und einem Power-Kleber aus dem Baumarkt bewerkstelligt. Das ging recht zügig voran. Ein 70 mm
Impeller, der oft für Styropor-Modellflieger eingesetzt wird, soll den Wisent zum „Hovern“ bringen. Die Luftschürze wird mit Rip-Nylon ausgeführt. Ein Material, das bei Zeltplanen und bei Fallschirmspringern Verwendung findet.

Die Stromversorgung des Luftkissenlandungsbootes

Bei der geplanten Größe von 900 x 400 mm war von vornherein klar, dass es kein Energiespar-Modell wird. Ein 18 V Akku mit 2,5 Ah aus dem Werkzeugprogramm – kombiniert mit einem Spannungswandler – soll die
gewünschte Spannung von gleichmäßig 12 V bereitstellen. Ein zweiter Spannungswandler regelt die 12 V nochmal auf 9 V herunter und liefert damit den Propeller und der nautischen Beleuchtung eine gleichmäßige Spannung. Somit erfolgt die gesamte Stromversorgung aus einem Akku. Zwei der äußeren Propeller sind für den Vortrieb ausgelegt, der mittlere Motor wurde umgepolt und dieser Propeller „verkehrt herum“ auf die
Antriebswelle gesteckt. Rückwärtsfahrten sind somit problemlos möglich. Die drei Antriebsgondeln hat mir die Firma – Ray Haller aus Eibenstock – auf dem 3D-Drucker gedruckt. Sie werden synchron von einem Servo angesteuert. Dieses Antriebskonzept hat sich bewährt. Die 3,5 Zoll (ca. 9 cm) Propeller stammen aus dem Ersatzteilsortiment für Quadcopter. Trotz konsequenter Leichtbauweise bringt das Modell mit allen Einbauten 4,7 kg auf die Waage. Das macht ein Anlanden zwar möglich, aber für Fahrten an Land ist es nicht geeignet. Auch das Original ist ja zu 99 % auf dem Wasser unterwegs. Von diesem „Riesen-Wisent“ wurden 18 Stück gebaut. Die Ukraine, Korea, Russland, China und Griechenland nutzten sie.

Verwendete Bauteile von Funduino:

1x R4-E-0-1: EDF Turbine Impeller 70mm ADF70-28XL PLUS KV3900
1x R6-C-7-4: Hobbywing SkyWalker 60A UBEC Brushless ESC (40A Regler wird zu heiß)
3x R5-E-4-3: Ready ToSky 1306 KV3100 für 150er Quadcopter
3x R6-E-1-4: Hobbywing SkyWalker 12AE Brushless ESC
2x R12-B-8-2: DC-DC Step Down Modul 300W 20A 6-40V auf 1,2-36V

1x Akku 2,5 Ah 18 V von Einhell (Fahrzeit ca. 15 min)
Gesteuert wird das Modell mit einer Carson 6-Kanal Fernsteuerung 2,4 GHz.